Jean-François Lyotard war ein französischer Philosoph und Soziologe. Er wurde am 10. August 1924 in Versailles, Frankreich, geboren und verstarb am 21. April 1998 in Paris.
Lyotard ist vor allem für seine Arbeit im Bereich der Postmoderne bekannt. Er war einer der führenden Denker, die den Postmodernismus in den 1970er und 1980er Jahren stark beeinflussten. In seinem bekanntesten Werk "La condition postmoderne" (Die postmoderne Kondition) prägte er den Begriff der Großerzählungen und argumentierte, dass die moderne Gesellschaft den Glauben an eine allumfassende Narrative verloren hat.
Lyotard betonte die Fragmentierung der Wissenssysteme und das Fehlen einer einheitlichen Wahrheit in der postmodernen Gesellschaft. Er argumentierte, dass Wissen wie Kapital gehandelt wird und Wahrheit von den Machtkämpfen zwischen verschiedenen Sprachspielen und Diskursen abhängt.
Lyotard war außerdem ein politisch engagierter Intellektueller, der sich gegen totalitäre Ideologien und für die Aufklärung und die Verteidigung von individuellen Freiheiten einsetzte. Er war Mitglied der internationalen politischen Bewegung "Socialisme ou Barbarie" (Sozialismus oder Barbarei) und trat gegen den Vietnamkrieg auf.
Sein Werk hatte einen großen Einfluss auf verschiedene Disziplinen, darunter Philosophie, Soziologie, Kunst, Literatur und Kulturwissenschaften. Jean-François Lyotard wird weithin als einer der wichtigsten Postmoderne-Theoretiker betrachtet.
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